Pommes und Fritten
Im Alltagsgebrauch ist die Bezeichnung Pommes frites (gesprochen meist [pɔm fʁɪts]) im gesamten deutschsprachigen Raum üblich, in der Deutschschweiz ausschließlich. Ansonsten hat sich die Kurzform Pommes weithin durchgesetzt, die nach deutscher Standardlautung gesprochen wird. Im Sieger- und Sauerland, im Rheinland, in Luxemburg sowie im Saarland hält sich weiterhin die Bezeichnung Fritten als die gebräuchliche Form, vermutlich beeinflusst durch die Nähe zu Belgien, abgeleitet von der französischsprachigen Bezeichnung frites und der niederländischsprachigen Bezeichnung friet. In den nördlichen Niederlanden (nördlich der großen Ströme) ist patat weit verbreitet, nach einem alten Wort für Kartoffel. Im Süden bzw. in Flandern (und Limburg und Noord-Brabant) spricht man eher von friet oder frieten, da patat noch in der Bedeutung für Kartoffeln allgemein bekannt ist.
French Fries und Freedom Fries
In den USA wurden Pommes frites erst nach der Rückkehr der US-Soldaten aus Europa nach dem Ersten Weltkrieg bekannt, wo sie die Pommes frites von französischsprechenden belgischen Truppenmitgliedern kennengelernt hatten. In Nordamerika werden seitdem alle in tiefem Fett gebackenen Kartoffeln als French Fries bezeichnet. Das Verfahren des Kartoffelfrittierens war in den USA zwar schon lange bekannt - Thomas Jefferson ließ bereits 1802 im Weißen Haus knusprig frittierte Kartoffeln (Pommes de terre frites à cru, en petites tranches) servieren - aber eben nicht unter der Bezeichnung French Fries.
Im britischen Englisch werden nur die langen dünnen Pommes frites als French fries bezeichnet, während die seit den 1860er Jahren bekannten frittierten dicken Kartoffelscheiben und -stücke weiterhin Chips genannt werden. Obwohl in Großbritannien zunehmend industriell hergestellte Tiefkühlfritten verarbeitet werden, werden insbesondere bei traditionellen britischen Gerichten wie Fish and Chips die dünnen Pommes frites trotzdem als Chips deklariert.
Während des Irakkriegs wurde in den USA, weil Frankreich diesen von den USA geführten Krieg ablehnte, die dort übliche Bezeichnung French Fries durch Freedom Fries („Freiheitsfritten“) ersetzt. Nach dem Krieg verschwand die Bezeichnung Freedom Fries wieder aus dem Sprachgebrauch.
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Pommes frites mit Ketchup und Mayonnaise werden mancherorts als Pommes rot-weiß bezeichnet. Aus dem Ruhrgebiet stammt die Bezeichnung Pommes Schranke (als Anspielung auf das Farbmuster von Bahnschranken). Am Niederrhein sowie in den Niederlanden findet sich auch die Bezeichnung Fritten spezial (niederländisch: friet speciaal), bei der neben Ketchup und Mayonnaise mit rohen Zwiebelstückchen garniert wird.